Fehldiagnosen bei Hochbegabten

 

 

Die markanten Verhaltensmerkmale, die mit einer Hochbegabung einhergehen, können einigen Symptomen ähneln, die z.B. auch bei ADHS, ADS oder Asperger-Autismus auftreten. Personen aus Heil-, Betreuungs- oder Lehrberufen, die mit dem Thema Hochbegabung wenig vertraut sind, können daher leicht auf eine falsche Diagnose kommen. So kommt es leider immer wieder vor, dass bei Hochbegabten fälschlicherweise eine klinisch relevante Störung diagnostiziert wird, obwohl die Betroffenen kerngesund sind.

 

Andererseits ist noch wenig bekannt, dass in einzelnen Fällen durchaus gleichzeitig sowohl eine Hochbegabung als auch Asperger-Syndrom, Legasthenie, reaktive Hypoglykämie o.ä. vorliegen können. Hier korrekte Diagnosen zu stellen ist daher besonders schwierig.

In beiden Fällen bleibt den Betroffenen eine adäquate Versorgung oder passende Förderung vorenthalten und kann einen langen Leidensweg nach sich ziehen.
 

2012 wurde in den USA von der SENG-Forschungsgruppe eine Initiative gestartet, um über die Risiken von Fehldiagnosen bei Hochbegabten zu informieren.

SENG (Supporting Emotional Needs of the Gifted) ist eine gemeinnützige Organisation, die Betroffene und Fachleute zum Thema Hochbegabung informiert, berät und unterstützt:

 

http://sengifted.org/

 

http://sengifted.org/programs/misdiagnosis-initiative/

 

Auf Initiative des Psychologen, Autoren und SENG-Gründers Prof. Dr. James T. Webb wurde in Deutschland unter der Federführung der Dipl.-Psychologinnen Inga Liebert-Cop und Suzanna Zirbes-Domke die "Initiative zur Verringerung des Risikos einer klinischen Fehldiagnose bei hochbegabten Kindern" gegründet und ein deutschsprachiger Flyer erstellt.
Der ausführliche Flyer kann auf folgender Webseite des Internationalen Centrums für Begabungsforschung (ICBF) als pdf-Datei heruntergeladen werden:

SENG Fehldiagnosen bei hochbegabten Kindern
 


 

Von James T. Webb ist außerdem folgendes Buch erschienen:
 

James T. Webb: Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung: Ein Ratgeber für Fachpersonen und Betroffene

Gebundene Ausgabe: 360 Seiten

Verlag: Hogrefe, vorm. Verlag Hans Huber (1. Juni 2015)

ISBN-13: 978-3456853659
 

 

Weitere Literatur:

 

James T. Webb: Hochbegabte Kinder: Das große Handbuch für Eltern
Herausgeber der deutschen Ausgabe: Inga Liebert-Cop, Suzanna Zirbes-Domke
Gebundene Ausgabe: 600 Seiten

Verlag: Hogrefe, vorm. Verlag Hans Huber;

Auflage: 2., unveränd. Auflage. (23. Januar 2017)

ISBN-13: 978-3456857589

 

Zirbes-Domke, Suzana, Liebert-Cop, Inga (2016): Initiative gegründet - Verringerung von Fehldiagnosen. Labyrinth Nr. 127 (1), 22-23.

 

Die Zeitschrift "Labyrinth" wird viermal im Jahr von der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) herausgegeben. Für Mitglieder und am Thema Hochbegabung Interessierte enthält sie aktuelle Informationen und Artikel zu Wissenschaft, Forschung, Schule und Familie. Der Bezug ist für Mitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten, Nicht-Mitglieder können sie kostenpflichtig über die DGhK abonnieren.

 

 

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